Werra-Meißner-Kreis will Homeschooling mit Tablets und Notebooks sicherstellen

Die Corona-Pandemie hat seit dem 16. März 2020 zu einer Unterbrechung des Schulbetriebs geführt. Auch nach der schrittweise erfolgten Wiederaufnahme des Schulbetriebs können nur Teile der Schülerschaft wie gewohnt präsenzbeschult werden. Ein erheblicher Teil des Unterrichts muss immer noch in unterrichtsersetzenden Lernsituationen verlegt werden, bei denen die Schülerinnen und Schüler zuhause bleiben und Aufgaben zur Wiederholung und Vertiefung des Lernstoffs bearbeiten, die sie von der Schule erhalten. Diese Lernsituationen erfordern eine verstärkte Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten wie Tablets und Notebooks.

 

Um in dieser Situation eine sozialstaatlich unzulässige Ungleichbehandlung bessergestellter und bedürftiger Familien und ihrer Kinder zu vermeiden, stellt der Bund den Ländern im Rahmen eines Sofortausstattungsprogramms 500 Mio. Euro zusätzlich zur Verfügung. Die auf Hessen entfallenden Mittel sollen den Schulträgern, laut einem inzwischen vorliegenden Gesetzentwurf, für die Beschaffung schulgebundener mobiler Endgeräte zur Verfügung gestellt werden. Diese Geräte sollen den Schülerinnen und Schülern, die für die Teilnahme an unterrichtsersetzenden Lernsituationen auf Leihgeräte angewiesen sind, leihweise überlassen werden. Die für diese Vorgehensweise erforderlichen rechtlichen Grundlagen will das Land in den kommenden Wochen verabschieden.

 

Landrat Reuß erläutert hierzu: „Aktuell gehen wir davon aus, dass der Werra-Meißner-Kreis ca. 1.100 Schülerinnen und Schüler aus Mitteln des Sofortprogramm mit Tablets oder Notebooks ausstatten kann.“ Die Beschaffung und Verteilung soll bis zum Herbst abgeschlossen sein.

 

Ergänzend erhalten Anspruchsberechtigte 150 Euro jährlich für den persönlichen Schulbedarf aus dem Bildungs- und Teilhabepaket, der auch für digitale Bildung und die hierfür nötige Ausstattung gedacht ist.

 

Darüber hinaus weist der Landrat darauf hin, dass der Kreis in den vergangenen Jahren kontinuierlich in die technische Ausstattung der vom Werra-Meißner-Kreis getragenen Schulen investiert hat. In den kommenden Jahren soll dies fortgeführt und bis 2024 unter Nutzung des Förderprogramms DigitalPakt Schule weitere 6,2 Mio. € vorwiegend in die Vernetzung und Ausstattung der Unterrichtsräume mit Präsentationstechnik investiert werden.

 

Zusammen mit vier anderen nordhessischen Landkreisen wurde seit dem Jahr 2013 der Ausbau eines flächendeckenden Hochgeschwindigkeitsinternets vorangetrieben und hierfür 4,8 Mio. € an Eigenmitteln aufgebracht. Im vergangenen November konnte der nordhessische Breitbandausbau erfolgreich abgeschlossen werden. Hierdurch konnten im Werra-Meißner-Kreis 107 zuvor schlecht versorgte und meist sehr kleine Ortsteile mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde erschlossen werden. Durch den Einsatz von Vectoring werden zukünftig auch bis zu 100 Megabit pro Sekunde möglich sein. Hierdurch stehen im Kreisgebiet nun fast flächendeckend zeitgemäße Breitbandanschlüssen zur Verfügung, die Homeschooling überhaupt erst ermöglichen.

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Veröffentlichung

Sontra
Mi, 24. Juni 2020

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