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Erste Sicherheitskonferenz in Sontra im Rahmen der Initiative KOMPASS

Erste Sicherheitskonferenz in Sontra im Rahmen der Initiative KOMPASS

 

Die Stadt Sontra nimmt an der Sicherheitsinitiative KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) des Hessischen Innenministeriums teil. Diese Initiative bietet die Möglichkeit, gemeinsam mit der Polizei Hessen, die spezifischen kommunalen Sicherheitsbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger einer Gemeinde zu erheben, zu analysieren und gemeinsam passgenaue Lösungsangebote zu entwickeln.

 

Am Dienstag, 18. Februar 2025, fand im Bürgerhaus in Sontra die erste Sicherheitskonferenz im Rahmen von KOMPASS statt. Rund 35 Vertreter aus Vereinen und Institutionen, Schulen und Kindergärten, Jugendarbeit, Politik und Verwaltung, Feuerwehr und Katastrophenschutz, sowie Integrationsbeauftragte waren der Einladung der Stadt gefolgt. Ziel der Sicherheitskonferenz war die Darstellung und Identifizierung von Problemlagen und -orten mithilfe polizeilicher Daten, einer Bürgerbefragung und Daten aus der Kommune.

 

Bürgermeister Thomas Eckhardt und Leiter der Polizeistation Sontra Herr Erster Polizeihauptkommissar Joachim Friedrich begrüßten die Teilnehmenden und zeigten sich erfreut vom erfolgreichen Start des KOMPASS-Programms in Sontra. Anschließend stellte der KOMPASS-Berater des Polizeipräsidiums Nordhessen, Kriminalhauptkommissar Mirco Skrzipek, das KOMPASS-Programm vor. Aktuelle Daten der Kriminalitäts- und Verkehrsunfallstatistik, sogenannte Hellfelddaten, präsentierten der Pressesprecher der Polizeidirektion Werra Meißner Herr Polizeihauptkommissar Alexander Först und der Schutzmann vor Ort in Sontra Herr Polizeioberkommissar Marco Hahn. Über die Ergebnisse der Bürgerbefragung sowie den Mängelmelder der Stadt Sontra informierte anschließend die KOMPASSansprechpartnerin der Stadt Sontra Katrin Hoßbach.

 

KOMPASS in Sontra

 

Der KOMPASS-Prozess begann für Sontra am 30. Oktober 2023 mit der Übergabe des KOMPASSbegrüßungsschilds durch den Polizeipräsidenten des Polizeipräsidiums Nordhessen, Konrad Stelzenbach. Damit war die Stadt offiziell KOMPASS-Kommune.

Im August 2024 folgte dann eine repräsentative Bürgerbefragung. Annähernd 4000 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger aus Sontra und den Stadtteilen wurden angeschrieben und gebeten, Fragen zu ihrem Sicherheitsfühl an ihrem Wohnort zu beantworten. Begleitet wird der Prozess von dem neu gegründeten KOMPASSarbeitsgremium, dem Vertreter der örtlichen Polizei, der kommunalen Verwaltung, der Jugend- und Sozialarbeit sowie der KOMPASSansprechpartnerin und der KOMPASSberater des Polizeipräsidiums Nordhessen angehören.

 

Kriminalitäts- und Verkehrsunfallanalyse

 

Der Pressesprecher der Polizeidirektion Werra Meißner Herr Polizeihauptkommissar Alexander Först gab fundierte Einblicke in die Fallzahlen der polizeilichen Kriminalstatistik der vergangenen Jahre und erläuterte explizit die damit zusammenhängende Kriminalitätsentwicklung.

 

Insgesamt konnten keine Kriminalitätsschwerpunkte, trotz des leicht ansteigenden Straftatenaufkommens im Berichtsjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr, ausgemacht werden und so konnte man festhalten, dass sich die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Sontra sehr sicher fühlen dürfen.

 

Der Schutzmann vor Ort in Sontra Herr Polizeioberkommissar Marco Hahn erläuterte die Entwicklung der Verkehrsunfallzahlen und weiterer Einsatzzahlen der Polizeistation Sontra im Zusammenhang mit vielschichtigen Einsatzlagen.

 

Bürgerbefragung

 

Mit einer Bürgerbefragung, die von der Professur für Kriminologie der Universität Gießen im Auftrag der Stadt Sontra durchgeführt und ausgewertet wurde, sollte das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger untersucht und Hinweise für konkrete Verbesserungen erfasst werden. Die Ergebnisse der KOMPASSbürgerbefragung können unter https://www.sontra.de/seite/762643/kompass.html eingesehen werden. In einem zufallsbasierten Verfahren wurden Bürger aus der Kernstadt und den Stadtteilen, verteilt nach Alter und Geschlecht, ausgewählt und über einen Fragebogen anonymisiert befragt. Die Rücklaufquote betrug ca. 17,77 Prozent. Diese Ergebnisse sind repräsentativ und können auf die Gesamtbevölkerung Sontras übertragen werden.

 

Nach dem dringlichsten Problem in der Kommune gefragt, gaben die Bürger zunächst die Nahversorgung an. Damit gemeint ist das wohnortnahe Angebot an Waren und Dienstleistungen, wie z.B. Bank- und Postdienstleistungen, Handwerksleistungen, Gastronomie, Bildungseinrichtungen, Kulturangebote und die medizinische Versorgung.

 

Auf Platz zwei folgte der Punkt Kriminalität und Sicherheit, der damit eine hohe Relevanz für die Bürger aufweist. Auf Platz drei folgen Verkehr und Mobilität.

 

Im eigenen Wohngebiet waren die großen Problemfelder undisziplinierte Autofahrer, heruntergekommene/ leerstehende Gebäude, Schmutz/Müll und schlechte Straßenbeleuchtung.

 

Gefragt nach dem Sicherheitsgefühl alleine zu Fuß in der eigenen Wohngegend, fühlten sich tagsüber 89,7 Prozent sicher. 46,5 Prozent der Befragten fühlte sich jedoch nachts unsicher. Dies traf insbesondere auf Frauen zu. 

 

Die gefühlte Furcht, in den nächsten zwölf Monaten Opfer insbesondere von Raub oder Einbruch zu werden, führt das Unsicherheitsgefühl der Menschen vor Ort mit rund 36 Prozent an. Eine geringere Rolle spielte sexuelle Belästigung. Die Kriminalitätsfurcht vor einer Körperverletzung oder einem Terroranschlag war mit rund 20 Prozent vergleichsweise hoch. Dies kann etwa mit besonderen Ereignissen zusammenhängen, die gar nicht in der Stadt oder Gemeinde selbst stattgefunden haben müssen. So ereignete sich am 23. August 2024 – kurz vor der Befragung in Sontra – der Terroranschlag auf dem Stadtfest in Solingen (Nordrhein-Westfalen), der nicht nur große Betroffenheit in ganz Deutschland auslöste, sondern auch auf ein ebenso großes mediales Interesse stieß. Dies dürfte wiederum eine Erklärung dafür sein, wieso die Furchtwerte der Befragten in Sontra in Bezug auf die Körperverletzung und den Terroranschlag gegenüber der polizeilich registrierten Kriminalität vergleichsweise hoch ausfallen. Grundsätzlich muss angemerkt werden, dass die polizeilich erfassten Deliktszahlen deutlich niedriger liegen. Das KOMPASSprogramm hat jedoch gerade das Sicherheitsgefühl der Bürger im Fokus.

 

Bei der Einschätzung der Kriminalitätsentwicklung in Sontra geben 46,1 Prozent der Befragten an, dass sich die Sicherheit in Sontra in den letzten beiden Jahren nicht verändert hat. Knapp die Hälfte der Befragten meint jedoch, dass sich die Sicherheit verschlechtert hat. Etwa zwei Prozent geben an, dass sich die Sicherheitslage verbessert hätte.

 

Wie die individuelle Kriminalitätsfurcht sich auf das Vermeidungs- und Schutzverhalten der Bürger auswirkt, wurde ebenfalls betrachtet. Danach meiden knapp die Hälfte der Befragten nach Einbruch der Dunkelheit bestimmte Orte, sogenannte Angstorte. Rund 44 Prozent meidet große Menschenansammlungen oder Großveranstaltungen.

 

Auch nach Maßnahmen, die getroffen wurden, um sich sicherer zu fühlen, wurde gefragt. Danach haben 21 Prozent der Bürger bereits einen Einbruchschutz installiert. In geringerem Umfang werden mit zehn Prozent zum persönlichen Schutz Selbstverteidigungsmittel mitgeführt. Einige Bürger haben sich auch einen Hund angeschafft.

 

Um mögliche Ansatzpunkte zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls zu erkennen, kommt der Identifizierung von sogenannten Angstorten eine hohe Priorität zu, denn diese beeinflussen die Lebensqualität der Bürger. 57 Prozent gaben in der Befragung an, sich mindestens an einem Ort unsicher zu fühlen.

 

Konkret nach diesen Angstorten gefragt, wurden am häufigsten die Breitwiese und Umgebung bis zum Supermarkt genannt, der Bahnhof (inkl. Unterführung) sowie der Marktplatz/ Innenstadt. In den Stadtteilen wurden keine Angstorte genannt. 

 

Als Gründe für ein Unsicherheitsgefühl wurden besonders hervorgehoben: Personengruppen, Dunkelheit sowie Schmutz und Müll. Personengruppen fielen an den Angstorten nach Angaben der Befragten immer wieder durch unangemessenes Verhalten auf und konsumierten Alkohol und Drogen in der Öffentlichkeit. Dabei soll es sich vorwiegend um „Jugendliche, junge Männer, Menschen mit Migrationshintergrund“ handeln. Besonders in den Abendstunden würden die Befragten auch wegen fehlender oder unzureichender Beleuchtung beziehungsweise wegen Abgeschiedenheit und schlechter Einsehbarkeit ein „mulmiges Gefühl“ haben und sich unsicher fühlen. Außerdem mangele es an Polizeipräsenz und insgesamt fehle ausreichende soziale Kontrolle. Zusätzlich verstärke wahrgenommener Schmutz und Müll in den Straßen und Grünanlagen, verwahrloste und übelriechende Unterführungen sowie Graffiti und Schmierereien dieses Unsicherheitsgefühl.

 

Aus Sicht der Befragten müsste neben der strengeren Strafverfolgung durch die Polizei und mehr Polizeipräsenz, an dem Ausbau der digitalen Infrastruktur, der Neuschaffung/ Ausbau bestehender Präventionsprojekte, Mehr Präsenz des Ordnungsamtes sowie einer besseren Beleuchtung und der Verbesserung des Kultur- und Freizeitangebotes gearbeitet werden.

 

Beschwerdemanagement

 

Die Stadt Sontra betreibt seit einigen Jahren einen sog. Mängelmelder, der auf der Homepage der Stadt installiert ist. 


Die Hinweise der Bürgerinnen und Bürger werden in die jeweiligen Abteilungen wie Bauamt, Ordnungsamt etc. je nach Zuständigkeit weitergegeben. Somit ist sichergestellt, dass eine zeitnahe Bearbeitung stattfindet und „der Melder/die Melderin“ eine schnelle Rückmeldung erhält.

 

Vor allem in den Bereichen Grünbewuchs, Straßenbeleuchtung, Straßenschäden und Verschmutzung gehen vermehrte Mängelmeldungen ein. 

 

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen selbstverständlich auch persönlich für Anregungen und Beschwerden zur Verfügung, sodass das Beschwerdemanagement verschiedene Wege der Kontaktaufnahme bietet.

 

Ausblick

 

Mit einem Ausblick auf die weiteren Schritte im KOMPASS-Projekt endete die Sicherheitskonferenz. Es folgen nun Ortsbegehungen, eine Priorisierung der ermittelten Sicherheitsbedarfe, die gemeinsame Entwicklung und Umsetzung von passgenauen Präventionsmaßnahmen und die Erstellung eines Sicherheitsberichts. Anschließend kann der Antrag auf Verleihung des KOMPASSsicherheitssiegels gestellt werden. Laut KOMPASSberater Mirco Skrzipek dauert ein solcher Prozess erfahrungsgemäß zwei bis drei Jahre. Er betonte, dass das Sicherheitsgefühl der Bürger ernst genommen werden müsse. Gerade darum gehe es im KOMPASSprogramm. Man solle die Ergebnisse der Bürgerbefragung nicht mit Hinweis auf die objektiven Daten zur Sicherheitslage abtun.

 

Der Leitgedanke von KOMPASS ist es, dass Sicherheit als gemeinsame Aufgabe von Bürgern, Polizei und Kommune zu verstehen ist. Durch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit soll eine Bündelung der jeweiligen Kompetenzen erreicht werden. Bürgermeister Thomas Eckhardt dankte den Teilnehmern und warb um Unterstützung aller lokalen Akteure. Es sei wichtig, dass bei der Planung und Umsetzung konkreter Maßnahmen die Erfahrung und die Ideen der Teilnehmer zum Beispiel in Arbeitsgruppen einbezogen werde und man gegebenenfalls auf Einzelne zugehen würde. So könnte KOMPASS für Sontra ein Erfolgsmodell werden.

 

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Veröffentlichung

Sontra
Mi, 26. Februar 2025

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